Academia 20
Projektinformationen
- Gebäudetyp
- Sportzentren
- Anwendungstyp
- Fassade
- Stadt
- Espinho
- Land
- Portugal
- Architekt
- STUDIOWORKERS, José and Isabel Machado, Espinho, Portugal
- Farbe
- TE 00
- Spezielle Anwendung
- Fräsung
- Fotograph
- Ivo Tavares
Über das Objekt
Academia 20 – Identitätsstiftende Architektur im industriellen Umfeld
Stadtgebiete, die ausschließlich von Industriebauten geprägt sind, leiden häufig unter einem Mangel an Identität. Großformatige, monotone Hallen lassen wenig Raum für architektonische Differenzierung. Wie kann ein Sportgebäude dennoch ein Gefühl der Zugehörigkeit bei seinen Nutzer:innen erzeugen?
Die Architekt:innen näherten sich dieser Frage zweigleisig. Einerseits wurde ein Raumprogramm entwickelt, das über klassische Sportfunktionen hinausgeht – unter anderem mit einer integrierten Bar als sozialem Treffpunkt. Von einem zentralen Eingangsbereich aus eröffnet sich durch großzügige Verglasungen mit raumhohen Trennwänden ein direkter Blick in die Sporthalle, was Offenheit und Transparenz unterstreicht.
Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Flachdachbau wirkt, zeigt bei näherer Betrachtung sanft geneigte Dachflächen, die sich nicht nur formal auf die industrielle Vergangenheit des Ortes beziehen, sondern auch das Raumgefühl im Inneren wesentlich prägen. Oberlichter sorgen für eine natürliche Belichtung. Neben festen Mitgliedsbereichen gibt es frei zugängliche Zonen für Gelegenheitsnutzer:innen – ein Ort des Austauschs in einer ansonsten funktional geprägten Umgebung.
Der zweite architektonische Ansatz zur Schaffung von Identität erfolgte über die äußere Erscheinung. Der Baukörper präsentiert sich als klarer, geometrischer Kubus, der bewusst auf visuelle Reduktion setzt – ohne an Zugänglichkeit zu verlieren. Die Fassade ist mit weiß durchgefärbten Faserzementtafeln verkleidet, deren Perforationen sowohl funktionale als auch gestalterische Aufgaben übernehmen. In unterschiedlicher Lochgröße ausgeführt, entsteht ein grafisches Muster, das – wie im Fall von „Academia 20“ – auch Schriftzüge integrieren kann.
Der Grundriss ist rechteckig, alle Funktionen sind auf zwei Geschosse verteilt. Eine von nur drei sichtbaren Öffnungen ist die zurückversetzte Eingangsnische an der Ostfassade. Um den monolithischen Charakter des Kubus nicht zu stören, wurden auch die Fenster hinter perforierten Faserzementplatten verborgen. Die Perforationen verleihen dem Gebäude Tiefe, Leichtigkeit und eine visuelle Eigenständigkeit in einem sonst unauffälligen Stadtteil.
Entscheidend war dabei die Verwendung durchgefärbter Tafeln – nur so konnte bei den runden Lochungen ein einheitliches, sauberes Erscheinungsbild ohne helle Schnittkanten erzielt werden.