Karl-May-Haus in Hohenstein
Projektinformationen
- Gebäudetyp
- Freizeit
- Anwendungstyp
- Fassade, Dach
- Architekt
- Raum und Bau GmbH
- Farbe
- NU 073, NU 861
- Fotograph
- Sven Rahm
Über das Objekt
Monolithische Gestaltung mit hohem Kontrastwert: Erweiterungsbau des Karl-May-Hauses
Die bewegte Geschichte des Karl-May-Hauses in Hohenstein-Ernstthal ist um ein weiteres Kapitel reicher: In den letzten 40 Jahren hat sich rund um das Geburtshaus des Schriftstellers ein Komplex aus Museum, Forschungs- und Begegnungsstätte entwickelt, der dem Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der sächsischen Stadt gewidmet ist. Seit 2022 ergänzt ein neues Depotgebäude samt zusätzlicher Ausstellungsfläche das denkmalgeschützte, dreistöckige Haus in der Karl-May-Straße 54, dessen Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen.
Die Erweiterung beeindruckt durch kontrastreiche Gestaltung. Die Kubatur und traufständige Ausrichtung nehmen die umliegende Bebauung mit ihrer Satteldach-Architektur auf, während sich der Anbau in Farb- und Materialwahl der Umgebung unterordnet. Die Form wird durch eine einheitliche Gestaltung von Fassaden-, Dachflächen und Untersicht oberhalb des Erdgeschosses betont. Straßenseitig wirkt das helle, vollflächig mit Faserzementplatten bekleidete Volumen, bestehend aus zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss, wie aufgesetzt auf einen rückspringenden Sockel, an dem Glas und Cortenstahl dominieren. Das hohe Erdgeschoss schließt den Häuserblock nach Westen ab, splittet sich dort auf zwei Ebenen auf und zieht sich weit in den Garten hinein, wodurch mehr Raum für die Dauerausstellung sowie für Sonderausstellungen geschaffen wurde.
Für die Gebäudehülle des straßenseitigen Neubaus wurden Fassadentafeln EQUITONE [natura] PRO NU861 in einem ruhigen, beigen Farbton verwendet, die nahtlos in die Systemdachbekleidung der passenden Farbserie übergehen. Am rückwärtigen Gebäudeteil kontrastieren zudem graue [natura] PRO Tafeln die Cortenstahl-Bekleidung. Die geschosshohen Tafeln in unterschiedlichen Breiten rhythmisieren subtil die Ansicht; lediglich auf der Gebäuderückseite werden sie von bodentiefen Fenstern sowie einer gläsernen Eckausbildung durchbrochen.